Hochschulbildung für Geflüchtete in einem laufenden Verfahren und Geduldete
Hochschulbildung für Geflüchtete
Dieser Abschnitt informiert über die Studienmöglichkeiten von Personen, die in Österreich Asylwerber/innen und Geduldete sind.
Bitte beachten Sie:
- Fortgeschrittene Sprachkenntnisse sind unbedingte Voraussetzung, um das Hochschulangebot nutzen zu können.
- Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte haben österreichweit Zugang zu geförderten Sprachkursen.
- Spezielle Angebote für Flüchtlinge erleichtern den Zugang zu ausgewählten Lehrveranstaltungen.
- Studierende haben in Österreich allgemein keinen Anspruch auf die bedarfsorientierte Mindestsicherung BMS.
Sie finden hier Überblicksinformationen und weiterführende Links zu folgenden Themen:
Deutschkurse: Angebote und Förderungen
Asylwerber/innen haben im Rahmen der Betreuung Zugang zu geförderten oder kostenlosen Sprachkursen.
Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte erhalten ebenfalls Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache.
Geduldete erhalten derzeit leider keine öffentliche Unterstützung für Sprachkurse.
Bitte beachten Sie, dass Sprachkurse und Prüfungen kostenpflichtig sein können. Förderungen für Kurse müssen in der Regel im Voraus beantragt werden.
Allgemein: Informationen zu den verschiedenen Niveaustufen finden Sie auf der Webseite des Österreichischen Sprachdiplom Deutsch ÖSD, einem staatlich anerkannten Prüfungssystem für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache:
- Die ÖSD-Prüfungen im internationalen Vergleich
- Prüfungszentren des ÖSD und Prüfungstermine
- Modellprüfungen und Lernmaterialien
Der Österreichischer Integrationsfonds ÖIF
Der Österreichische Integrationsfonds ÖIF unterstützt das Erlernen der deutschen Sprache von Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten durch Förderungen für Alphabetisierungs-, Grund- (A1, A2) und Fortgeschrittenenkurse (B1). Bitte beachten Sie, dass Förderungen beim ÖIF vor Beginn des Kurses beantragt werden müssen. Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website des ÖIF.
Das ÖSD bietet Sprachprüfungen auf den Niveaustufen A1–C2 an. Sie orientieren sich an den Niveaubeschreibungen des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER). Website des ÖSD
Förderungen durch das Arbeitsmarktservice Österreich AMS
Das AMS fördert Kurse für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte. Mehr Information dazu erhalten Sie von Ihrem lokalen AMS.
ALFATELEFON Österreich: Die zentrale Beratungsstelle für Basisbildung und Alphabetisierung bietet kostenfreie telefonische Auskunft und Beratung zu Kursangeboten rund um das Thema Basisbildung in Österreich. Die Kursdatenbank enthält Angebote für Flüchtlinge rund um das Thema Basisbildung in Österreich.
Andere Förderungen für Deutschkurse
Wien:
- Caritas: Kostenlose Deutschkurse für Asylberechtigte in Wien und Niederösterreich
- Wiener Bildungspass
- Jugend College: Basisbildungskurse für zugewanderte Jugendliche im Alter von 15 bis unter 21 Jahren mit A2 Sprachniveau und freiem Zugang zum Arbeitsmarkt; umfasst Deutsch bis B1
- Tirol: Sprachkurse in Tirol
- Vorarlberg: Deutschkurse für Asylwerber der Caritas Vorarlberg
- Kärnten: Deutsch-Integrationskurse der Caritas Kärnten
- Oberösterreich: Sprachkurse der Caritas Oberösterreich
Sprachnachweis für ein Studium: An österreichischen Hochschulen wird meist in deutscher Sprache unterrichtet (einige Fächer werden in Englisch angeboten, einen Überblick über das Studienangebot finden Sie auf www.studienwahl.at). Für die Zulassung zu einem ordentlichen Studium müssen Sie für die Unterrichtssprache mindestens Niveau B2, für manche Fächer auch bis zu C2 nachweisen. Informationen zu Voraussetzungen und akzeptierten Sprachnachweisen erhalten Sie bei der jeweiligen Hochschule.
Falls Sie bei der Anmeldung noch keinen Sprachnachweis besitzen, kann Sie die Universität zum außerordentlichen Studium zulassen. In diesem Fall können Sie einen Vorstudienlehrgang zum Erwerb der deutschen Sprache besuchen und diesen mit Ablegen der Ergänzungsprüfung aus Deutsch (EPD) abschließen. Nach Abschluss können Sie das Studium dann als ordentliche/r Student/in fortsetzen.
Universitäre Vorstudienlehrgänge werden in den Städten Wien, Graz und Leoben angeboten.
Wien: Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten
Graz: Vorstudienlehrgang der Grazer Universitäten und Hochschulen
Leoben: Vorstudienlehrgang Leoben
Vorbereitungskurse an Fachhochschulen
Einige Fachhochschulen bieten eigene Vorbereitungskurse an, darunter auch Sprachkurse.
St. Pölten: Die FH St. Pölten bietet Deutschkurse für ihre Studierenden bis Niveau B2.
Weitere Angebote
- miteinander.Bildung.leben - Deutsch- und Integrationskurs
Organisation: FH Campus Wien - Gender und Diversity Management
Kurzbeschreibung: Deutsch- und Integrationskurs (der Sprachniveaus Level B2 und C1) der FH Campus Wien für Asylwerber/innen mit tertiärem Bildungshintergrund. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden die Voraussetzungen für eine Nostrifizierung im Bereich Gesundheit/Soziale Arbeit bzw. für die Fortsetzung von bereits begonnenen technischen und naturwissenschaftlichen Studien erlangen können.
Intensiver Deutschunterricht, ÖSD-Prüfungen inkludiert, sozialarbeiterische Betreuung, Bildungsberatung, Workshops, Inklusionsaktivitäten (Ausflüge, Austauschtreffen mit Studierenden, Tandem-Netzwerk an der FH Campus Wien)
Dauer des Angebots: Oktober 2020-Juli 2021 jeweils MO-FR, bei Förderzusage neuer Projektdurchlauf Oktober 2021 bis Juli 2022
Zielgruppe: Asylwerber/innen mit tertiärem Bildungshintergrund
Altersgruppe: keine Altersbegrenzung, aber Hochschulzugang und tertiärer Bildungshintergrund muss gegeben sein
Sonstiges: Anmeldung nur über Wiener Bildungsdrehscheibe möglich.
Website
Kontakt: Katrin Oberhöller und Sarah Wolf
Email: mbl@fh-campuswien.ac.at
Tel.: +43 1 606 68 77 - 6146
Einzelne Lehrveranstaltungen an Universitäten und Fachhochschulen
Initiative MORE der Österreichischen Universitätenkonferenz UNIKO
MORE-Kurse ermöglicht Flüchtlingen den weitgehend kostenlosen Zugang zu ausgewählten Lehrveranstaltungen an staatlichen Universitäten. Teilnehmer/innen werden als außerordentliche Studierende zugelassen und können eventuell später auf ein ordentliches Studium umsteigen.
Möglich sind dadurch unter anderem:
- Zulassung als außerordentliche/r Studierende/rErlass des Studienbeitrags oder kostenlose Kursteilnahme
- Zugang zur Bibliothek
- Unterstützung im Uni-Alltag durch Buddies
- Nach Möglichkeit Unterstützung für Fahrkosten und Lehrmaterial
MORE Perspectives verbindet geflüchtete Wissenschaftler/innen und Künstler/innen mit Angehörigen der österreichischen Universitäten. Die Angebote richten sich an Asylwerber/innen, Asylberechtigte, subsidiär Schutzberechtigte und Geduldete.
Mehr Information zu den MORE-Programmen finden Sie hier.
MORE-Programme an Universitäten in Wien:
- Universität Wien
- Universität für Bodenkultur Wien
- Universität für angewandte Kunst Wien
- Akademie der bildenden Künste Wien
- Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
MORE-Programme an Universitäten in Graz
MORE-Programme an Universitäten in Salzburg
MORE-Programme an Universitäten in Klagenfurt
MORE-Programme an Universitäten in Linz
Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz
Die Fachhochschule Joanneum plant verschiedene Angebote für Flüchtlinge. Mehr Information finden Sie hier und auf der Website der FH Joanneum.
Die Fachhochschule Vorarlberg bietet Menschen mit Fluchthintergrund Studienangebote. Mehr Information finden Sie hier.
Anerkennung von Studienleistungen und Berufsanerkennung (Nostrifizierung)
Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte können eine Anerkennung ihres akademischen Abschlusses (Nostrifizierung) beantragen, wenn dies für die Ausübung ihres Berufes in Österreich nötig ist. Wenn Sie zum Beispiel Medizin studiert haben und in Österreich als Arzt/Ärztin arbeiten möchten, müssen Sie Ihren Abschluss nostrifizieren lassen. Eine Liste der betroffenen Berufe finden Sie hier.
Für die Nostrifizierung müssen Sie einen Antrag an einer österreichischen Universität, Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule einreichen, die ein vergleichbares Studium anbietet; diese überprüft, ob Ihr Studium inhaltlich mit einem österreichischen Studium vergleichbar ist. Möglicherweise müssen Sie für eine Anerkennung in Österreich zusätzliche Prüfungen ablegen; in diesem Fall können Sie sich als außerordentliche/r Student/in inskribieren und die nötigen Nachweise bringen.
Eine Nostrifizierung ist nur aus beruflichen Gründen möglich. Falls Sie in Österreich ein Master- oder Doktoratsstudium beginnen möchten, wird Ihre Qualifikation bei der Anmeldung von der jeweiligen Hochschule bewertet. Falls Ihr Abschluss nicht nostrifiziert werden kann, können Sie sich möglicherweise auch neu inskribieren und unter Umständen Teile des früheren Studiums anerkennen lassen.
Mehr Information zur Nostrifizierung:
Beginn oder Fortsetzung eines Studiums
Für die Zulassung zu einem Studium gelten je nach Studium und Hochschule bestimmte Voraussetzungen. Unterrichtet wird meist in deutscher Sprache (einige Fächer werden in Englisch angeboten, einen Überblick über das Studienangebot finden Sie auf www.studienwahl.at). Informationen zu Voraussetzungen, Anmeldefristen und akzeptierten Nachweisen erhalten Sie bei der jeweiligen Hochschule. Mögliche Voraussetzungen:
- Hochschulreife: Vor einer Zulassung überprüft die Hochschule, ob Sie für ein Hochschulstudium qualifiziert sind. Dafür müssen Sie einen Nachweis vorlegen, dass Sie eine sekundäre Schule abgeschlossen haben (auch: Matura, Abitur, Reifeprüfung). Möglicherweise verlangt die Hochschule noch zusätzliche Nachweise für bestimmte Fächer (in vielen Fällen Sprachkenntnisse: Für die Zulassung zu einem ordentlichen Studium müssen Sie für die Unterrichtssprache je nach Fach mindestens Niveau B2, in vielen Fällen auch bis zu C2 nachweisen).
- Für manche Studienfächer sind Aufnahmeprüfungen nötig.
- Für ein Masterstudium müssen Sie einen fachgleichen (gleiches Themengebiet) und gleichwertigen (mit österreichischen Abschlüssen) Bachelorabschluss oder Diplomstudienabschluss besitzen. Für die Zulassung müssen Sie bei der Hochschule, an der Sie studieren möchten, die „Gleichwertigkeit“ beantragen.
- Für ein Doktorat bzw. einen PhD müssen Sie einen fachgleichen (gleiches Themengebiet) und gleichwertigen (mit österreichischen Abschlüssen) Masterabschluss oder Diplomstudienabschluss besitzen. Die Zulassung müssen Sie direkt bei der Universität beantragen, an der Sie studieren möchten.
- Wenn Sie im Ausland bereits studiert haben und das Studium in Österreich fortsetzen möchten, können Sie den bereits absolvieren Studienerfolg unter Umständen anrechnen lassen. Sie müssen dies bei der Hochschule beantragen, bei der Sie studieren möchten.
- Als Asylberechtigte/r oder subsidiär Schutzberechtigte/r müssen Sie an Universitäten keinen Studienplatznachweis (auch: besondere Universitätsreife) vorlegen.
Wenn Sie zum Zeitpunkt der Anmeldung alle nötigen Voraussetzungen erfüllen und alle Zeugnisse oder Diplome besitzen, können Sie sich für ein ordentliches Studium einschreiben. Das bedeutet, dass Sie alle Prüfungen ablegen und das Studium abschließen dürfen. Falls Ihnen bei der Anmeldung noch Voraussetzungen (zum Beispiel Sprachnachweise) fehlen, kann Sie die Hochschule unter Umständen zu einem außerordentlichen Studium zulassen. Während des außerordentlichen Studiums haben Sie dann die Möglichkeit, zum Erwerb der notwendigen Kenntnisse einen Vorstudienlehrgang zu besuchen. Nach erfolgreichem Abschluss des Vorstudienlehrgangs können Sie dann das Studium als ordentliche/r Student/in fortsetzen. Informationen zu Anmeldefristen, Semesterbeginn und Prüfungsphasen finden Sie auf der Webseite der jeweiligen Bildungsinstitution bzw. des jeweiligen Studienprogramms. Österreichische Universitäten Privatuniversitäten Fachhochschulen Pädagogische Hochschulen Andere Postsekundäre Bildungseinrichtungen
Sprachnachweis für ein Studium An österreichischen Hochschulen wird meist in deutscher Sprache unterrichtet (einige Fächer werden in Englisch angeboten, einen Überblick über das Studienangebot finden Sie auf www.studienwahl.at). Für die Zulassung zu einem ordentlichen Studium müssen Sie für die Unterrichtssprache mindestens Niveau B2, für manche Fächer auch bis zu C2 nachweisen. Informationen zu Voraussetzungen und akzeptierten Sprachnachweisen erhalten Sie bei der jeweiligen Hochschule. Falls Sie bei der Anmeldung noch keinen Sprachnachweis besitzen, kann Sie die Universität zum außerordentlichen Studium zulassen. In diesem Fall können Sie einen Vorstudienlehrgang zum Erwerb der deutschen Sprache besuchen und diesen mit Ablegen der Ergänzungsprüfung aus Deutsch (EPD) abschließen. Nach Abschluss können Sie das Studium dann als ordentliche/r Student/in fortsetzen. Vorstudienlehrgänge der Universitäten Wenn Sie sich für ein Studium anmelden möchten, aber kein Reifezeugnis eines EU- oder EWR-Landes haben, müssen Sie möglicherweise je nach Studium noch zusätzliche Nachweise für einzelne Fächer vorlegen. Abhängig vom Studienfach sind neben Sprachnachweisen auch Mathematik, Physik und andere Fächer möglich. Informationen zu den Voraussetzungen erhalten Sie von der jeweiligen Universität. Falls Sie die zusätzlichen Nachweise bei der Anmeldung noch nicht haben, kann Sie die Hochschule ebenfalls zum außerordentlichen Studium zulassen. Während des außerordentlichen Studiums besuchen Sie einen Vorstudienlehrgang zum Erwerb der notwendigen Kenntnisse. Nach Ablegen der Ergänzungsprüfung aus dem jeweiligen Fach können Sie das Studium dann als ordentliche/r Studierende/r weiterführen. Universitäre Vorstudienlehrgänge werden in den Städten Wien, Graz und Leoben angeboten. Wien: Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten Graz: Vorstudienlehrgang der Grazer Universitäten und Hochschulen Leoben: Vorstudienlehrgang Leoben
Vorbereitungskurse an Fachhochschulen Einige Fachhochschulen bieten eigene Vorbereitungskurse an, darunter auch Sprachkurse. St. Pölten: Die FH St. Pölten bietet Deutschkurse für ihre Studierenden bis Niveau B2.
Die Central European University in Wien bietet Vorbereitungsprogramme für Geflüchtete an. Ziel der Programme ist es, Geflüchteten den Zugang zu englischsprachigen Kursen zu ermöglichen und auf Master-Abschlüsse vorzubereiten. Personen mit einem Bachelor-Abschluss aber womöglich auch Studierende, die aus fluchtbedingten Gründen die meisten, aber nicht alle Studiengänge abgeschlossen haben, können aufgenommen werden. Das Programm ist vollständig finanziert. Mehr Informationen findet man hier.